Was ist eine Solawi und wie funktioniert dieses System?
Solawi zu erklären ist nicht ganz einfach, weil jede anders ist und es so viele Arten und Ausprägungen gibt.
Aber man kann sicher mit folgendem treffenden Satz beginnen:
Eine solidarische Landwirtschaft ist der Zusammenschluss einer Gruppe von Verbrauchern und Erzeugern.
Diese kümmern sich innerhalb dieser Gruppe gemeinsam um die Erzeugung Ihrer Lebensmittel oder zumindest einem ausgewählten Teil dieser Lebensmittel. Da nicht jeder Verbraucher die Möglichkeiten, Kenntnisse und Technik hat, braucht es in der Gruppe zumindest einen Erzeuger oder besser gesagt Landwirt (Es können auch mehrere sein). Man schließt sich also zusammen, ermittelt jährlich den Bedarf der Gruppe, prüft die Möglichkeiten des Landwirts und kommt zu einem Ergebnis, das sich z. B. in Form einer Bedarfsübersicht und im Beispiel von Gemüse, einem Anbauplan widerspiegelt. Enthalten sind die individuellen und zugleich umsetzbaren Wünsche und Anforderungen der Gruppe.
Kurz und knapp, man stellt eine Gesamtkalkulation dieses Projektes auf, teilt das nötige Budget durch die Mitglieder der Gruppe, die sogenannten Ernteteiler / Solawista oder einfach Verbraucher. So ergibt sich ein Monats- oder Jahresbeitrag. Dann gibt es noch einige Spezialitäten wie z. B. die Bieterrunde, in welcher stärkere Mitglieder schwächere unterstützen können um dem Solidargedanken Rechnug zu tragen. Am Ende unterschreibt jedes Mitglied einen Jahresvertrag und die Versorgung mit eigenerzeugten Lebensmittel sowie das benötigte Budget ist gesichert. Es kann endlich losgehen.
Sobald die Ernte beginnt, werden die geernteten Produkte solidarisch / gleichberechtigt an alle Mitglieder verteilt. Die Ernte wird geteilt und es wird kein einzelnes Produkt gekauft, sondern die zum Teil selbst mitgeplante, mitgestaltete "eigene" Landwirtschaft durch einen Beitrag als Ganzes finanziert. So wird jedes Mitglied der Gruppe ein Stück weit selbst zum Landwirt, ganz gleich, ob es auf dem Feld mitarbeitet oder nicht. Und ich nehme an dieser Stelle vorweg - Feldarbeit ist keine Pflicht, die zum Ausschlusskriterium werden kann. Wir teilen nämlich auch Fähigkeiten und Ideen, wodurch sich jedes Mitglied im Rahmen seiner Möglichkeiten einbringen kann.
Somit haben wir einen eigenen Mikro-Markt geschaffen und machen uns von den großen, oft einseitig bestimmten und leider auch viel zu oft ausbeutenden Märkten unabhängig. Negative Auswirkungen durch globale Krisen und Schwankungen können so teilweise ausgeglichen werden. Wir schonen die Umwelt, da lange Transportwege vom Erzeuger in den Einzelhandel entfallen und wir so gut wie keine Verpackung benötigen. Wenn doch gibt es Mehrweg-Lösungen. Wir stärken die Mitglieder der Gruppe, Verbraucher und Erzeuger gleichermaßen und investieren somit in regionale Strukturen vor unserer Haustür. Arbeitskräfte können fair entlohnt werden und es gibt keinen Druck ständig maximale Erträge mit nicht nachhaltigen Anbauverfahren erwirtschaften zu müssen. Stattdessen bestimmt die Gruppe, in Abstimmung mit dem Landwirt, die Anbauverfahren (z.B. ökologischer Landbau; Verfrühungsvlies Ja/Nein?; Keine Folien im Spargelanbau - Grünspargel statt Bleichspargel usw.) und wird so ein aktiver Teil einer nachhaltigen Landwirtschaft.
"Die Lebensmittel verlieren ihren Preis und erhalten so ihren Wert zurück."
Wolfgang Stränz, Buschberghof
Des Weiteren ensteht eine Gruppe, in welcher zusammen gearbeitet wird, zum Beispiel beim Arbeiten auf dem Feld, beim Gurken Einwecken oder Sauerkraut einmachen. Wissen wird erhalten, erweitert und weitergeben und es kann auch mal zusammen gefeiert werden. Mit anderen Worten, es entsteht eine Community, die weit über die reine Nahrungsbeschaffung hinausgeht. Beispielsweise kann ein Bildungsauftrag übernommen werden und Kindern durch Hof- oder Feldtage das Thema Ernährung und Lebensmittelproduktion näher gebracht werden. Spätestens dann wird Solawi zu einem wichtigen und besonderen Teil der Gesellschaft.
Für direkte Fragen oder bei konkretem Interesse an einer Mitgliedschaft könnt ihr euch direkt beim Vorstand der Solawi-Füllhorn oder bei uns, dem Nickel-Hof-Team, per Mail melden. Wenn ihr euch sicher seid, dass das genau euer Ding ist, dürft ihr auch gerne gleich den Mitgliedschaftsantrag downloaden, ausfüllen und uns zusenden :-)
Vorstand Verein Solawi-Füllhorn: solawi.fuellhorn@posteo.de
Nickel-Hof: info@nickel-hof.de
Folgende Daten könnt ihr als Download abrufen:
Antworten auf weitere Fragen findet ihr eventuell auch beim Netzwerk Solidarische Landwirtschaft, dem Dachverband aller Solawis in Deutschland. Klickt dazu einfach auf folgenden Link:
https://www.solidarische-landwirtschaft.org
Werde Teil unserer solidarischen Landwirtschaft und genieße die Vorteile von frischen, biologischen Produkten direkt vom Bauernhof.
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